Felicia
Auf du und du mit deinem Inneren Kind
Es steckt in uns allen: Das Innere Kind. Hast du auch schon von ihm gehört und Bekanntschaft mit ihm geschlossen? Es kann oft sehr anstrengend mit ihm sein, nicht wahr? Insbesondere wenn es sich durch Verlustängste, Bindungsängste, Überanpassung, Klammern, Mauern, etc. gepaart mit einem zu hohen oder zu niedrigen Selbstwert zeigt.
Falls du dein Inneres Kind jedoch noch nicht bewusst kennengelernt hast, möchte ich es dir hier gerne vorstellen.
Dein Inneres Kind wohnt in dir
Seit du auf der Welt bist, wohnt dieses Innere Kind in dir und hat sich während deiner ersten sieben Lebensjahre entwickelt. Dein Inneres Kind widerspiegelt deine Prägungen, Glaubenssätze und Verhaltensmuster. Diese wiederum sind das Produkt deiner Interpretationen von Situationen mit deinen Eltern/Bezugspersonen, von Gefühlen, Erinnerungen und Erfahrungen, die du während deiner Kindheit entwickelt und im Gehirn bewusst und auch unbewusst zusammen mit der entsprechenden Interpretation abgespeichert hast.
Dein Inneres Kind hat zu all den Prägungen sowohl konstruktive als auch destruktive Strategieprogramme entwickelt, um mit der Welt da draussen zurecht zu kommen. Somit wirkt dein Inneres Kind in allem mit, was du bist und tust - ob du es bemerkst oder nicht. Es hat Einfluss auf den Verlauf deines Lebens, in dem es auf deine Wahrnehmung, auf dein Verhalten, auf deine Entscheidungen sowie Beziehungen, Autonomie Verhalten, Intuition, Gefühle, etc. wirkt.
Zu den negativen Strategieprogrammen zählen zusammengefasst Anpassung, Rückzug und Überkompensation. Lass uns aber am besten zu einem vereinfachten Beispiel solch eines destruktiven Strategieprogramms kommen:
Claudia hat in ihrer Kindheit einen Mangel an Zuwendung und Liebe erfahren. Sie hat somit den Glaubenssatz entwickelt, dass sie nicht liebenswert wäre und hat deshalb grosse Angst vor Zurückweisung. Aufgrund dessen hat sich Claudias Inneres Kind die Strategie zurecht gelegt, es allen beweisen zu müssen, dass sie liebenswert sein kann. Somit macht es Claudia allen und jedem recht, äussert ihre Bedürfnisse nicht und verhält sich schlussendlich überangepasst.
Als Kind hat diese Schutzstrategie funktioniert. Aber je älter Claudia wurde, umso grösser wurde die Diskrepanz zwischen ihren eigenen Bedürfnissen und den Bedürfnissen ihres Umfeldes. Sie stellt sich heute als Erwachsene noch immer stets hinten an, hat Angst Beziehungen einzugehen, arbeitet bis zur Verausgabung, kann ihre eigenen Bedürfnisse nicht klar wahrnehmen und landet schlussendlich im Burn-out.
Was macht man nun mit diesem Inneren Kind?
Ein erster und wichtiger Schritt ist, dass man sich überhaupt mit der Thematik des Inneren Kindes beschäftigt und sich im Alltag bewusst macht, dass dieses Innere Kind existiert. Somit hast du bereits jetzt schon mit Lesen dieses Beitrages einen wichtigen Schritt getan.
Werde dir bewusst, dass schlussendlich hinter jedem deiner Themen, die Angst vor Zurückweisung / Angst nicht akzeptiert und angenommen zu werden / Angst alleine dazustehen, steht. Und diese Angst ist es, die uns blockiert und zurück hält oder auch zum Angreifen bringt.
Beobachte dich, deine Gedanken und Emotionen und werde dir deiner Programme bewusst. Wenn man bemerkt, dass man sich in einem Konflikt, in einer Verlustangst, Angst vor Zurückweisung, etc. zu emotional verhält (sowohl aktiv als auch passiv), in dem man bspw. sich schweigend zurück zieht, vor Wut schreit, manipuliert, klammert, etc., kann dies ein Zeichen sein, dass das Innere Kind am Werk ist. Aber das bist nicht du, sondern dies sind die Programme deiner Prägungen aus deiner Kindheit. Werde dir deshalb deiner Glaubenssätze und Prägungen bewusst. Wenn wir bereit und mutig sind, uns selbst zu reflektieren und einen Rückblick auf vergangene Muster wagen, kann dies häufig erlösende Aha-Erlebnisse und somit auch Selbsterkenntnis bewirken.
Führe ein Tagebuch, um deine Erkenntnisse, Gedanken und sowohl positiven als auch negativen Learnings festzuhalten. Durch das schreiben werden deine Erkenntnisse noch weiter internalisiert und du kannst zudem rückblickend deine Fortschritte und auch Rückschritte, die zu jedem Prozess dazugehören können, reflektieren.
Sprich offen über dein Inneres Kind und nimm es an. Sollte es mal wieder zu ausfallend werden, sag deinem Gegenüber, dass gerade ein Programm deines Inneren Kindes läuft und du nun etwas Zeit brauchst, es zu beruhigen. Eine Freundin von mir hat ihrem Inneren Kind sogar einen eigenen Namen gegeben. Sie nennt es "Hansi". Wenn Hansi mal wieder zu viel Raum einnehmen will, sagt sie direkt, dass Hansi grad da ist und ihr Umfeld weiss dann Bescheid.
Mach dir bewusst, dass das, was du und dein Inneres Kind erlebt, wahrnehmt und bewertet eine innere Interpretation deiner resp. eurer ganz individuellen Wirklichkeit ist. Von einer Meta-Ebene aus betrachtet, kann die Situation ganz anders aussehen.
Sei ganz ehrlich zu dir selbst und entscheide dich für ein authentisches Leben. Werde dir deinen wahren Bedürfnissen bewusst, sei selbstfürsorglich, lerne Eigenverantwortung zu übernehmen und bringe deinen Selbstwert ins Gleichgewicht. Falls du dich weiter damit befassen magst, schau dir gerne auch die Blog-Beiträge zur Persönlichkeitsentfaltung an.
Komme zur Ruhe und sei bei dir. Um dir, deiner wahren Bedürfnisse, deiner wahren Wahrnehmung immer näher zu kommen, kann ich dir nur sehr ans Herz legen, dich nicht mit Netflix, Social Media und Co. von dir abzulenken. Ich kann verstehen, dass es nach einem strengen Alltag einfacher ist, sich berieseln zu lassen. Jedoch nimmt man dadurch in Kauf, das man sein wahres Wesen damit weiter mit Müll zudeckt.
Befasse dich anstelle der eben genannten Berieselung durch Netflix, Social Media und Co. mit Fokusmeditation. Meditation hat eine enorme Wirkung auf uns, auch wenn dies im ersten Moment nicht danach aussieht. Die Wahrnehmung wird geschult, der Fokus geschärft und wir können uns zudem viel besser auf das hier und jetzt konzentrieren.
Als Heilerin und Psychologin befasse ich mich intensiv mit Glaubenssätzen und Prägungen. Es gibt natürlich noch viele weitere Tools, die unterstützend wirken können, um unser Inneres Kind an die Hand nehmen zu können. So biete ich meinen Klienten, die für ein Trance Healing kommen auch die Möglichkeit eines "Inneres Kind-Healings" an.
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Gerne kannst du diesen Blog-Beitrag auch deinen Freunden und Bekannten weiterleiten, die Unterstützung im Umgang mit ihrem "Hansi" gebrauchen könnten.
Alles Liebe
Felicia