Felicia
Wie ist es Medium zu werden? | Nicole Schmid
Wie läuft eine Ausbildung zum Medium ab? Wie kann man sich sowas vorstellen? Was lernt man in so einer Ausbildung? Ist es nicht schwierig ständig mit dem Thema Tod konfrontiert zu sein?
Diese und noch viele weitere Fragen habt ihr, liebe Leser*innen, mir aufgrund des letzten Blog-Beitrages mit Sarah, zugeschickt. Und wer kann am Besten auf solche Fragen eingehen, wenn nicht eine *Schülerin? Aus diesem Grund habe ich Nicole Schmid angefragt, ob sie sich zur Verfügung stellen könnte, sich euren und auch meinen Fragen zu stellen. Was hab ich mich gefreut als sie zusagte.
*Anm.: Mittlerweile hat Nicole die Ausbildung zum Medium im März 2023 mit Erfolg abgeschlossen. Zum Zeitpunkt des Interviews befand sie sich im Abschlussjahr der Ausbildung zum Medium.

Nicole Schmid absolvierte 2019 bis Anfang 2023 die sehr intensive Ausbildung zum Medium nach englischem Spiritismus an der Elite School in Basel. Sie praktiziert zudem erfolgreich als Geistheilerin im Raum Luzern: www.nicole-schmid.ch
Ich wünsche dir nun viel Spass beim Lesen des Interviews. Nicoles ganz besonderes Erlebnis mit ihrem Vater hat mich unfassbar berührt. Lies aber selbst...
Felicia: Hast du bereits als Kind die Geistige Welt wahrnehmen können? Wie haben deine Eltern darauf reagiert?
Nicole: Bewusst wahrgenommen habe ich nicht. Für mich war es normal. Am meisten meinen Grossvater. Ihn habe ich physisch nie kennen gelernt und doch hat er mich durch die ganze Kindheit begleitet. Ihn habe ich objektiv wahrgenommen. Er war oft da. Beim Spielen, malen, draussen,… Angst hatte ich nie. Für mich hat es sich immer lieb und richtig angefühlt. Meine Mum wusste es sicher, hat aber nie was gesagt. Mein Papa hat von dem nichts mitbekommen. Mein Grossvater gab mir aber auch früh das Gefühl, dass es ok ist, wenn nur ich weiss, dass er da ist.
Sonst wusste ich einfach immer, dass noch «andere» da waren. Ich habe das so hingenommen und es war ok. Es hat mich nie gestört, da es sich für mich stimmig anfühlte und mir eine gewisse Sicherheit gab, indem ich wusste, dass ich nie alleine bin.
Meine Mum hat uns schon früh gezeigt, dass Engel uns immer begleiteten. Ich hatte jedoch immer schon einen Zauberer bei mir.
Felicia: Wie bist du dazu gekommen, an der Elite School eine Ausbildung zum Medium zu machen? Was bringt dir diese?
Nicole: Eigentlich habe ich mir nach mehreren Zusatz-Ausbildungen geschworen, dass ich nie wieder eine Ausbildung machen werde. Aber es kommt ja meistens anders als man denkt.
Ich war an einem Wochenend-Seminar von Pascal Voggenhuber, welches über Jenseitskontakte ging, da mich das Thema sehr interessierte. Da sprach er von der Ausbildung. Ich habe ihn gefragt, ob dies evtl. auch was für mich wäre. Er gab mir dann zur Antwort: «Ich nehme nur die Besten!» Autsch, da war ich mir nicht mehr so sicher. Aber mit viel Überwindung habe ich mich dann beworben und siehe da, ich wurde angenommen, was mich sehr freute.
Eine Ausbildung finde ich wichtig. Nicht wegen einem Diplom, sondern um sich auch wirklich in dem Ganzen zurecht zu finden. Es läuft so viel ab, wenn man sensitiv und medial arbeitet. Da ist Persönlichkeitsentwicklung um so wichtiger. Während der Ausbildung ist das einer der Hauptpunkte. Man lernt sich nochmals von Neuem kennen. Es tauchen Themen, Blockaden, Muster auf, welche man selbst händeln können muss, bevor man mit Menschen arbeiten kann.
Auch kommt dazu, dass man zum Beispiel bei Jenseitskontakten die Sprache der Verstorbenen lernen muss, diese richtig übersetzen und wissen muss, ob eine Person bereits stabil genug für einen Kontakt ist oder nicht.
All diese Sachen kann man nicht einfach so. Es gibt so viel, was man in einer seriösen Ausbildung lernen darf. An der Elite School lernt man so unglaublich viel. Und ich bin allen Schülern und natürlich auch Pascal mega dankbar, für all die Erfahrungen die ich bis jetzt machen durfte.
Die Ausbildung hat mir sehr viel gebracht. Für mich selbst aber auch für den Umgang mit der Geistigen Welt, wie auch mit den Menschen hier. Von Pascal kann man sehr viel dazu lernen, da er jahrelange Erfahrung hat und diese auch super mit den Schülern teilt.
Felicia: Wie hat dein Umfeld darauf reagiert, dass du eine Ausbildung zum Medium machst?
Nicole: Mein Umfeld hat positiv reagiert. Sie kennen mich nicht anders. Ich war schon immer ein bisschen «komisch». *grins*

Felicia: Wie darf man sich so eine Ausbildung vorstellen?
Nicole: Ich kann jetzt nur von der Elite School sprechen, da ich sonst noch keine andere gleichwertige Ausbildung gemacht habe.
Die Ausbildung ist sehr intensiv. Die Dauer der Ausbildung ist individuell. Je nachdem, wie oft du die Zirkel besuchst, wie gut du selbst zu Hause übst, kommst du schneller oder eben weniger schnell voran. Du solltest aber sicher einmal im Monat einen Zirkel besucht haben. Und egal wie viel Talent du hast, die Übung macht es aus.
In den Zirkeln wird nicht meditiert, wie vielleicht viele denken. Wir üben da wirklich gegenseitig die Jenseitskontakte (meistens in 2-er Gruppen), sensitive Beratungen (Standortbestimmungen, Muster, Blockaden) oder geben Demos vor der ganzen Klasse. Es geht darum, dass wir schauen, wo man was besser machen kann oder wo man noch ansteht. Meditationen sind Hausaufgaben, welche wir täglich machen sollten.
Felicia: Kannst du nun jederzeit überall Kontakt zu Verstorbenen herstellen?
Nicole: Einen Kontakt herstellen kann man rein theoretisch überall. Ich persönlich finde aber nicht jeden Ort optimal.
Felicia: Muss man sich für einen Jenseitskontakt in einen bestimmten «Zustand» versetzen, meditieren, Kerzen anzünden oder so?
Nicole: Es ist nicht wirklich ein bestimmter Zustand. Man sollte seine Energie erhöhen und sich dann mit der Geistigen Welt verbinden. Kerzen können helfen die Atmosphäre ein bisschen anzupassen, aber müssen nicht zwingend sein. Ich persönlich finde es aber schön, wenn noch ein paar Kerzen brennen.
Felicia: Wie kann ich als Klientin sicher sein, dass du «meinen» Verstorbenen hast und nicht sonst jemanden?
Nicole: Wir, von der Elite School, werden nach dem englischen Spiritismus ausgebildet. Das heisst, wir machen die Beweismedialität. Bevor wir irgendwelche Fragen beantworten oder noch offene Themen mit dem Verstorbenen klären, werden wir den Verstorbenen beschreiben. Wer war er, wo wohnte er, wie war sein Charakter, welche Erlebnisse hattet ihr, wie ist er verstorben, etc.
Felicia: Kann ich mir wünschen mit welchem meiner Verstorbenen du Kontakt aufnimmst oder nimmst du einfach irgendwen?
Nicole: Bei einer Sitzung kannst du selbst wählen, ob du einen Wunsch-Verstorbenen hast oder ob du schauen möchtest, wer kommt.
Wenn du dich überraschen lassen möchtest, suche ich als Medium einen deiner Verstorbenen aus, welcher für dich im Moment am wichtigsten ist.
Felicia: Kann man auch mit Sternen-Kindern Kontakt aufnehmen oder auch mit Kindern, die nicht zur Welt kamen?
Nicole: Das kann man auch. Finde ich persönlich für Eltern eines Sternen-Kindes sehr heilsam und sehr schön.
Da erfolgt die Beweismedialität über die Schwangerschaft der Mutter.
Wie war die Schwangerschaft? Gab es bereits eine starke Verbindung? Waren Ängste da? Gab es eine Sternen-Kind-Beerdigung? Etc.
Diese Sitzung kann ich wirklich jedem trauernden Elternpaar sehr empfehlen. Wenn sie dann so weit sind, natürlich. Der Zustand der Klienten sollte für jede Jenseitskontakt-Sitzung immer auch stabil sein.
Felicia: Ist es möglich auch mit jemandem Kontakt aufzunehmen, der vor 50 Jahren oder mehr verstorben ist?
Nicole: Man kann auch nach 50 Jahren noch Kontakt aufnehmen. Jedoch muss der/die Klient*in dann schauen, dass man den Verstorbenen überhaupt noch gekannt hat. Sonst wird die Beweisführung ein wenig kompliziert, da der/die Klient*in den Verstorbenen nicht wirklich gekannt hat und so nicht wirklich kontrollieren kann, ob die Beweisführung stimmt.
Über die Reinkarnation und Wiedergeburt hat Pascal Voggenhuber ein super Youtube-Video gemacht. Das wird sonst zu lange, wenn ich das hier erklären sollte.

Felicia: Hattest du während der Ausbildung auch mal Krisen?
Nicole: Oh ja. Viele *grins* Es war nicht immer einfach. Es braucht viel Ausdauer und Disziplin. Krisen werden immer wieder kommen. Aber man lernt in der Ausbildung sehr gut auch mit diesen umzugehen. Und je mehr Krisen du durchmachst, um so schneller erkennst du den Sinn dahinter und kannst diese auch anpacken.
Felicia: Haben sich während deiner Ausbildung deine Hellsinne verändert?
Nicole: Ich habe das Gefühl, es verändert sich alles immer wieder ein bisschen.
Wir haben ja alle Sinne auch als Hellsinne. Das heisst, wenn ein Verstorbener mir ein Gefühl gibt, fühle ich dies bei mir, weiss aber, dass dies nicht ein Gefühl von mir ist, sondern das des Verstorbenen. Dies lernt man dann auch in der Ausbildung.
Genau dasselbe ist mit den Bildern. Die Verstorbenen können uns Bilder senden. Es gibt aber immer wieder Unterschiede, wie die Bilder kommen und von wo sie kommen. Diese dann zu verstehen und weiterzugeben, ist auch ein Lernprozess der Ausbildung.